Die letzten 75 Jahre im Zeitraffer: Eine Zusammenfassung interessanter Informationen aus den Festschriften zum 50- und 75-jährigen Jubiläum

Wie alles begann….

Man schrieb das Jahr 1918. Schon vier Jahre dauerte der unselige Erste Weltkrieg und obwohl die Schweiz glücklicherweise nicht direkt in diese Katastrophe involviert war, hinterliessen dessen Auswirkungen auch hierzulande Spuren. In diesen schweren Zeiten gründeten 17 wagemutige Jüngliche den Turnverein Buckten. Ob es die Freude an körperlicher Ertüchtigung oder das bestärkende Gefühl der Gemeinschaft in Notzeiten war, welche zur Gründung führten, wissen wir nicht. Bestimmt gingen die Impulse auch von den damaligen Turnbehörden des Kantonalverbandes Sissach aus. Die Turnbewegung stand im vollem Fluss. Der TV Buckten war die 42. Sektion des KTV und die 10. des Bezirk Sissach.

Die Gründer (Auszug Festschrift 75 Jahre TV Buckten)

Jakob Schaub Buckten, Walter Messerli Läufelfingen, Ernst Schaub Buckten, Karl Eglin Känerkinden, Ernst Bertschin Buckten ,Ernst Grieder Känerkinden, Ernst Muster Buckten, Martin Schaub Buckten, Louis Thommen Buckten, Rudolf Schaub Buckten, Paul Strub Buckten, Walter Wagner Buckten, Alfred Meyer Buckten, Emil Bollier Känerkinden, Hans Schweizer Buckten, Ernst Niederhauser Buckten. Als letztes Gründungsmitglied verstarb Emil Bollier im September 1993 im 92. Lebensjahr.

Foto der 11 anwesenden Gründer anlässlich 50-Jahre Jubiläum 1968
Ernst Muster, Ernst Bertschin, Emil Bollier, Emil Eglin, Ernst Schaub, Rudolf Schaub, Louis Thommen, Walter Messerli, Martin Schaub, Walter Wagner, Hans Schweizer

Von der Turnscheune zur Turnhalle

Als erstes Turnlokal diente das Schulzimmer der Unterschule. Später stellte die Schulgemeinde Buckten-Känerkinden die alte Schulscheune zur Verfügung. Jedoch war das Lokal zum Turnen denkbar ungeeignet. Wegen ihrer Beschaffenheit war es in der Scheune sehr staubig und im Winter, da nicht heizbar, sehr kalt. Im Laufe der Jahre wurde die Situation für die Turner untragbar. Als Übergangslösung stellte dann ein turnerfreundlicher Landwirt in Känerkinden (Vetter Heiri) seine Scheune zur Verfügung bevor im Jahre 1939 durch den Schulhausneubau in Känerkinden auch ein Turnlokal ermöglicht wurde, das den Turnern damals trotz seines kleinen Ausmasses direkt luxuriös vorkam.

Als im Dezember 1957 der Bau der Turnhalle mit Turnplatz in Buckten in Betrieb genommen wurde, brachte dies für den Turnverein Buckten endlich den damaligen Anforderungen entsprechende Lösung. Als interessantes Detail halten wir an dieser Stelle fest, «dass die Turner auf eigene Kosten den ersten Turnplatz gemietet haben». Der Start der ersten Turnstunden war für den damaligen Oberturner eine echte Herausforderung, da ihm nur wenig Geräte zur Verfügung standen. Ein kleiner Auszug aus dem damaligen Inventar: 2 Barren, 1 Paar Ringe, 1Pauschanpferd, Hanteln und Kugeln, 1 Diskus, 1 Speer, 2 Steine zum Heben und Stossen und 1 Stabsprungstange. Und auf dem Turnplatz hinter dem Schulhaus bestand lediglich eine Sprunganlage mit Gerberlohe (Rinde) in der Grube, welche nicht gerade zum Training anregte.

Doch auch die Turnhalle von 1957 vermochte den wachsenden Bedürfnissen der Vereine irgendwann nicht mehr genügen. Weshalb die Gemeinde Buckten eine neue Turnhalle bauen liess, die 1994 eingeweiht werden konnte und bis heute den Vereinen zur vollsten Zufriedenheit zur Verfügung steht. Zusätzlich kann auf dem Hardplatz mit grossem Rasenfeld, welches optimale Trainingsbedingungen bietet, trainiert werden.

Jubiläum 50 Jahre TV

Im November 1968 startete das 50-jährige Jubiläum mit einem speziellen Auftakt… Am Freitagabend konnte der bekannte «HD- Soldat Läppli vo Buckte», alias Alfred Rasser als Gast in Buckten begrüsst werden. Ausgedacht hat sich diese Idee der damalige Präsident Ernst Grieder (Känerkinden). Der Anlass war gut besucht. Über 300 Personen applaudierten begeistert den Sketches, welche mit dem Höhepunkt «HD-Soldat Läppli» endeten. Am Samstagabend wurde ein bunt gemischtes Programm mit Turnerinnen und Turner mit der Mädchen- und Knabenriege unter dem Motto «us eigenem Bode» aufgeführt. Am Sonntag wurde dann mit der Jubiläumfeier auch die neue Fahne eingeweiht. Als Göttisektion amtete der Turnverein Läufelfingen. Bericht mit den Schlussworten des Berichterstatter: «es isch es glatt Fescht gsi»

Hoch hängt der Korb

«Zur Turnstunde gehören auch Mannschaftspiele». Dies war im Turnverein Buckten schon immer wichtig, weshalb wir hier über das Korbballspielen berichten können. Seit jeher gehört Korbball zum festen Bestandteil der Turnstunden und des Jahresprogramms.

Das Spiel dient in den Vereinen der Auflockerung und als «Dessert» einer Turnstunde. Beim TV Buckten fand das wettkampfmässige Korbballspiel im Jahr 1960 seinen Einzug. Der erste Erfolg stellte sich beim kantonalen Spiel- und Stafettentag 1965 in Birsfelden ein (Korbball Kat. B, 5. Rang). Seither mischen die Buckter Korbballer jeweils an der Spitze mit.

Aus den «Turnspielen» von einst ist längst eine selbständige Spielbewegung entstanden. Solange auch Nichtkorballspieler ihren Platz in der Turnstunde haben, kann das Spiel sehr wohl zur Stärkung eines Vereins beitragen. Zu den grössten Erfolgen gehören die Gewinne der Kantonal- und Bezirksmeisterschaft. Zeitweise konnten sogar drei Mannschaften an den Meisterschaften teilnehmen. Auch konnte auch einige male an der nationalen Spitze geschnuppert werden, denn als kantonaler Meister war man direkt für die Aufstiegsspiele der Nat. A qualifiziert. Als Vertreter im BLTV hat Marcel Thommen wesentlich dazu beigetragen, dass Korbball über die Kantonsgrenzen hinaus vorangetrieben wurde. Es wurde eine Regionalmeisterschaft SO, BL, BS und AG ins Leben gerufen. Da das heutige Spielangebot mit diversen alternativen Meisterschaften sehr gross ist, sind die Korbballmeisterschaften rückläufig und die Meisterschaften werden nur noch regional oder bezirksübergreifend durchgeführt.